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Osterbrot backen - wie vom Bäcker

Konstanze Moos | Durée de lecture: 5 minutes | 6 sept. 2022

Das Osterbrot backen (und essen!) gehört zum Fastenbrechen, wie eine klare Brühe zur Fastenkur. Hinter der Bezeichnung Osterbrot verbirgt sich eine Reihe von traditionellen Köstlichkeiten aus dem Backofen. Mal ist dieses Ostergebäck verführerisch süß, mal würzig und pikant. Ob als einfacher Brotlaib, als kunstvoll geflochtener Zopf oder aus phantasievollen Backformen entsprungen, die äußere Gestaltung lässt viel Spielraum.

Meistens wird zum Osterbrot backen ein Teig aus Hefe verwendet. Wer Hefe nicht mag oder wem die Zubereitung zu umständlich ist, nimmt Backpulver als Triebmittel. Eine sehr beliebte Alternative ist der Quark-Öl Teig. Tauchen Sie mit uns ein, in die abwechslungsreiche Schlemmerwelt der Osterbrote!

Osterbrot backen

Osterbrot, lieber süß oder würzig?

Zuerst machen wir Ihnen den Mund ein wenig wässrig. Werfen Sie einen Blick auf die unterschiedlichen Zubereitungsmöglichkeiten. Was gibt es für Osterbrotspezialitäten in den Nachbarländern? Garantiert wird ein Osterbrot dabei sein, mit dem Sie Ihre Lieben zu Ostern überraschen wollen.

Traditionell wird das süße Osterbrot mit Hefe zubereitet. Außerhalb der Osterzeit kennt man diese Art von Backwerk als Rosinenstuten, Milchbrot, süßes Brot und Hefezopf. Die Grundzutaten sind Hefe, Mehl, Milch, Butter und Zucker. Darunter gibt es Rezepte mit und ohne Eier. Eier geben dem Teig eine schöne Farbe. In der Konsistenz wird der Teig mit Eigelb weicher und zarter. Das Eiweiß macht den Teig etwas trockener.

Ein Osterbrot mit Quark wird wunderbar fluffig und saftig. Backen Sie Ihr Osterbrot mit Quark im Hefeteig, benötigen Sie anteilig weniger Butter, Milch und Eier, je nach Rezept. Wenn Sie den Hefegeschmack nicht so gern mögen, können Sie getrost die Hälfte der vorgeschriebenen Hefemenge nehmen. Dann sollten Sie Ihrem Hefeteig allerdings eine mindestens doppelt so lange Zeit zum Gehen gönnen. Ob Sie mit Trockenhefe oder frischer Hefe backen, ist im Prinzip egal. Jeder hat da so seine Vorliebe. Ein Päckchen mit Trockenhefe (7 g) besitzt die Triebkraft von einem Würfel frischer Hefe (42 g).

Wie süß Sie Ihr Osterbrot backen wollen liegt ganz in Ihrem Ermessen. Hier müssen Sie sich nicht exakt an die vorgegebenen Mengen halten. Für das Aroma werden meistens Zitronenabrieb, Vanillezucker, Rosinen oder Mandeln hinzugegeben. Manche schwören auf Orangeat und Zitronat oder verpassen ihrem Osterbrot eine süße Füllung, zum Beispiel aus Quark und Marmelade.

Tipps: Bevor Sie die Rosinen unter den Teig heben, legen Sie diese vorher in Rum oder Orangensaft ein. Wenn Sie etwas Abwechslung mögen, nehmen Sie Cranberries statt Rosinen.

Wichtig ist die Oberflächenbehandlung des fertigen Osterbrotes, schließlich soll es ein echter Hingucker auf dem österlichen Frühstückstisch sein. Eine Zuckerglasur mit und ohne Mandelplättchen sowie Hagelzucker sind die klassischen Verzierungen für ein süßes Osterbrot. Wenn es nach dem Backen keine weitere Verzierung geben soll, bestreichen Sie das Brot vor dem Backen mit Eigelb oder einer Ei-Milch-Masse. Dadurch bekommt es mehr Farbe und einen appetitlichen Glanz. Auch die Haltbarkeit verlängert sich ein wenig durch dieses sogenannte "Abglänzen".

Zuletzt, also bevor der Teig in den Ofen kommt, entscheiden Sie sich für eine passende Form der Präsentation. Bei ovalen und runden Laiben lassen sich schöne Effekte durch kreuzweises Einritzen oder eindrücken der Oberseite erzielen. Wenn Sie mögen, flechten Sie einen Zopf aus zwei oder drei Teigsträngen. Natürlich können Sie aus dem Teig ebenso mehrere kleine Osterbrötchen formen. Sind Motive wie Hasen, Lämmer oder Eiernester gewünscht, besorgen Sie sich vorher die entsprechenden Motiv-Backformen dafür. Neben der Motivauswahl achten Sie beim Einkauf auf eine qualitativ hochwertige Beschichtung und die gewünschte Formgröße für die geplanten Füllmengen.

Traditionelles Osterbrot backen

Die unterschiedlichen Varianten eines Osterbrotes bewegen sich alle irgendwo zwischen Stuten und Früchtebrot. Schauen Sie selbst:

Der Aachener Poschweck wird bis heute in Aachen und Umgebung als Aachener Osterbrot in den Bäckereien angeboten. Der Hefeteig besteht aus Mehl, Butter, Hefe und Wasser. In den fertigen Teig werden nach Geschmack Orangeat, Zitronat, Nüsse, Rosinen und auf jeden Fall Würfelzucker (oder Kandiszucker) eingearbeitet.

Paska, oder auch Kulitsch, ist ein traditionelles süßes Milchbrot, welches bis heute in vielen Familien Osteuropas sowie in Russland zu Ostern gebacken wird. Der Hefeteig enthält Eier, Milch und jede Menge Zucker. Orangeat, Zitronat und Rosinen kommen nach Geschmack hinzu. Das Erkennungszeichen des Paska-Osterbrotes ist die hohe Kuppelform. Der Teig backt in einem entsprechenden Topf im Ofen aus. Viel Sorgfalt gilt der kunstvollen Verzierung der Oberfläche mit Formen aus Teig.

Die Osterpinzen sind eine Osterspezialität aus Südösterreich und Norditalien. Stellen Sie sich etwas größere, köstliche Hefebrötchen vor. Man genießt sie dort nach der Fastenzeit pur, mit Butter und Marmelade oder mit einer deftigen Wurst. Die Teiglinge bekommen drei Schnitte, was ihnen ihre typische Form verleiht. Der Hefeteig ist nur leicht süßlich und enthält viele Eigelbe. Das macht diese Osterbrötchen so unglaublich zart und auch sehr gehaltvoll.

Osterbrot backen

Rezept für klassisches süßes Osterbrot mit Hefe

Zutaten:

  • 500 g Mehl

  • 250 ml Milch

  • 80 g Butter

  • 80 g Zucker

  • ½ Würfel frische Hefe

  • 100 g Rosinen

  • Zitronenabrieb

  • Prise Salz

  • nach Geschmack:

  • gehackte Mandeln, Mandelplättchen, Hagelzucker

  • Ei und Milch zum Bestreichen

Die lauwarme Milch mit der weichen Butter verrühren. Das Mehl mit den anderen trockenen Zutaten vermengen und die Hefe hinein bröseln. Die Milch-Butter-Flüssigkeit unterkneten. Mindestens fünf Minuten lang kneten, bis ein schöner glatter Teig entsteht. Zum Schluss die Rosinen und gehackten Mandeln kurz unterkneten. Die Teigkugel an einem warmen Ort gut 45 Minuten lang gehen lassen.

Danach durchkneten und einen runden, flachen Laib formen. Legen Sie ihn auf ein Backblech (eingefettet oder mit Backpapier ausgelegt) und lassen ihn noch einmal für eine halbe Stunde gehen. Ritzen Sie den Laib kreuzweise ein. Für Glanz und Haftung mixen Sie das Ei mit etwas Milch und bestreichen damit Ihren Brotlaib. Jetzt können Sie es nach Belieben mit Hagelzucker und/ oder Mandelplättchen bestreuen. Bei 180 Grad, unterhalb der Mitte, für rund 30 Minuten backen.

Osterbrot backen

Schnelles Osterbrot: Rezept für einen Quark-Öl Teig

Zutaten:

  • 200 g Magerquark (abgetropft)

  • 400 g Mehl

  • 1 Päckchen Backpulver

  • 8 EL Öl (Sonnenblumenöl, Rapsöl)

  • 8 EL Milch

  • 1 Ei

  • 100 g Zucker

  • Rosinen nach Geschmack

Mischen Sie zuerst alle trockenen und flüssigen Zutaten getrennt voneinander. Dann zusammenführen und dabei zügig mit den Knethaken vermengen. Danach mit den Händen weiterkneten. Allerdings nicht zu lange, da der Teig ansonsten zu matschig wird. Zum Schluss die Rosinen unterheben und sofort in den Backofen geben, entweder als Laib auf dem Blech oder in eine Backform.

Osterbrote würzig und pikant

Osterbrote müssen nicht süß sein. Die Fastenzeit lässt sich auch mit deftigen Speisen erfolgreich und sehr genussvoll brechen! Der Osterschinken im Teigmantel ist ein prominentes Beispiel dafür. Hier einige Anregungen für Osterbrot Spezialitäten ganz ohne Zucker und Rosinen.

Castiello

In Italien liebt man es zum Beispiel deftig. Das Casatiello ist weit über seine Region hinaus bekannt geworden. Ursprünglich stammt es aus Neapel. Dieses Hefebrot wird in einer Kranzform gebacken. Die würzige Füllung besteht aus Salamiwürfeln und geriebenen Pecorino Käse. Für den Teig nimmt man Schweineschmalz statt Butter.

Attendorner Ostersemmel

Für Deutschland sind die Attendorner Ostersemmeln erwähnenswert, wenn es um pikantes Osterbrot geht. Diese traditionellen Ostersemmeln aus dem Sauerland erhalten ihren einzigartigen Geschmack durch eine großzügige Portion Kümmel. Der Kümmel wird in einem Roggenmischbrotteig eingeknetet. Auffällig ist die besondere Form dieser Semmeln. Vor dem Backen bekommen sie einen einseitigen Einschnitt, dadurch entstehen zwei Hörnchen. Sie stehen symbolisch für die Schwanzflosse eines Fisches.

Rezept für ein pikantes Osterbrot

Zutaten:

  • 1 kg Weizenmehl

  • 250 ml Wasser

  • 250 ml Milch

  • 50 g Schweineschmalz

  • 1 frischer Würfel Hefe

  • 15 g Salz

  • Anis nach Geschmack

  • 1 Ei zum Bestreichen

Alle Zutaten für den Teig in einer Schüssel gründlich verkneten. Danach an einem warmen Ort für mindestens eine halbe Stunde gehen lassen. Der Teig sollte nun fast das doppelte Volumen haben. Jetzt nur noch falten, bis eine glatte Oberfläche entsteht und einen Brotlaib formen. Diesen ein weiteres Mal gehen lassen, ca. 20 Minuten. Die Oberfläche mit Ei bestreichen. Dann in den auf 220 Grad vorgeheizten Backofen geben. Sobald das Brot drin ist, die Temperatur auf 180 Grad herunter regeln. Die Backzeit beträgt in etwa 45 Minuten. Prüfen Sie den Garzustand mit einem Holzstäbchen. Sie können den Glanz steigern, wenn Sie den Laib kurz vor der Backzeit noch einmal mit Ei bestreichen.

Wie lange ist das Osterbrot haltbar?

In einem Brotkasten bleibt das Osterbrot einige Tage frisch. Decken Sie die Schnittfläche mit einem Pergamentpapier ab. Natürlich lässt sich das Osterbrot auch sehr gut einfrieren. Schneiden Sie es zuvor in Scheiben. Die können Sie dann einzeln entnehmen und vor dem Genuss leicht toasten. Tiefgefroren ist Ihr Osterbrot für rund drei Monate haltbar.

Wir wünschen Ihnen eine wunderbare Osterzeit und ein genussvolles Fastenbrechen mit Ihrem Lieblings-Osterbrotosterbrot.