In 4 Schritten einen kleinen Gartenteich anlegen
Indem Sie einen Naturteich im Garten anlegen, schaffen Sie Lebensraum und einen schönen Blickfang zugleich. Viele Tiere und Pflanzen fühlen sich in und um den Teich wohl und bescheren Ihnen ein wunderschönes Naturschauspie ̶ auch ohne dass Sie gleich einen Fischteich anlegen müssen. In unserem Artikel erfahren Sie, welche Möglichkeiten Sie haben und wie Sie Ihren Gartenteich in 4 Schritten selber bauen können.
Schritt 1: der richtige Standort
Der erste Schritt ist eine geeignete Stelle zu finden. Wenn es sich um einen reinen Zierteich handelt, ist ein Ort in der Nähe einer Sitzecke oder Terrasse gut. So haben Sie den Teich immer im Blick. Wenn der Teich eher naturnah sein und Tiere anlocken soll, sollte er lieber etwas geschützter liegen.
Ihr Teich sollte Sonne abbekommen, damit die Pflanzen gut wachsen können. Legen Sie ihn aber nicht in der prallen Sonne an, da sich sonst schnell Algen bilden und das Wasser „kippen“ kann. Wählen Sie demnach eine Lage nach folgenden Kriterien:
In der Mittagszeit sollte der Teich im Schatten liegen und maximal 6 Sonnenstunden an Sommertagen abbekommen.
Vermeiden Sie einen völlig windstillen Ort. Denn Wind sorgt für Bewegung im Wasser und damit für eine natürlich gute Wasserqualität.
Planen Sie genug Abstand zu Gas-, Strom-, Wasser- und Abwasserleitungen ein.
Bei abschüssigem Gelände bauen Sie Ihren Teich an der am tiefst gelegenen Stelle.
Das Ufer um den Teich muss eben sein. Auf abschüssigem Gelände kann es bei Regen zu Überschwemmungen kommen.
Achten Sie darauf, dass keine Bäume mit flachen Wurzeln in der Nähe des Teichs wachsen. Diese können die notwendige Teichfolie beschädigen.
Laub oder Pollen können für einen hohen Nährstoffeintrag im Wasser sorgen, was das Gleichgewicht ins Wanken bringen kann. Achten Sie also darauf, dass Bäume und andere Blütenträger nicht zu nah am Teich stehen.
Kleine Teiche oder solche mit Fischen brauchen in jedem Fall eine Pumpe bzw. ein Filtersystem. Achten Sie in dem Fall auf einen nahegelegenen Stromanschluss.
Schritt 2: Teich planen und ausheben
Sobald Sie eine geeignete Stelle gefunden haben, können Sie die Form und Größe des Teichs planen. Im Grunde gilt: je größer der Gartenteich, desto leichter ist es ein ökologisches Gleichweicht im Wasser zu erhalten.
Die Form des neuen Teichs sollte zu Ihrem Garten passen. Bei einem geradlinigen Garten sehen geradlinige oder auch runde Teiche schön aus. Teiche mit geschwungenem Ufer passen zu Gärten mit ebenfalls geschwungenem Grundriss.
Die Lage und die Form stehen. Nun können Sie den Teich ausheben. Beachten Sie dabei folgende Punkte:
Legen Sie immer mehrere Wassertiefen bzw. Stufen in Ihrem Gartenteich an: Uferzone, Sumpfzone (10-20 cm tief), Flachwasserzone (40-50 cm tief), Tiefwasserzone (1-1,5 m tief).
Wenn Sie Fische in den Teich setzen möchten, muss er am tiefsten Punkt mindestens 1-1,5 m tief sein. Ansonsten können die Fische nicht überwintern.
Je nach Bundesland kann es sein, dass Sie bei größeren und/oder tieferen Teichen eine Baugenehmigung brauchen. Informieren Sie sich hierüber bevor, Sie mit Ihrem Projekt beginnen.
Die Stufen sollten nicht zu steil sein, da sich sonst Pflanzen nur schwer ansiedeln können.
Achten Sie darauf, dass die Teichränder gleich hoch sind.
Heben Sie lieber rund 10-15 cm mehr aus und füllen Sie diese wieder mit Sand auf. Das schützt die Teichfolie. Alternativ können Sie statt Sand auch ein Schutzvlies auslegen.
Schritt 3: Teichfolie verlegen und sichern
Sobald der Teich ausgehoben ist und Sie für ausreichend Schutz gesorgt haben, können Sie die Teichfolie verlegen. Achten Sie darauf, dass sie direkt auf dem Boden aufliegt. Beschweren Sie die Folie anschließend mit Kies und Steinen. In die Tiefwasserzone können Sie außerdem ein wenig Teicherde füllen.
Bilden Sie mit der Folie am Rand eine sichere Barriere zum herumliegenden Rasen. Nur so können Sie verhindern, dass dieser Wasser aus Ihrem Teich saugt. Die Hochgeklappte Folie können Sie mit Pflanzen oder Kokosmatten kaschieren. Planen Sie hierfür ca. 60 cm Folie ein.
Wichtig: Zu große Steine sollten nicht im Wasser liegen, da diese viel Wärme speichern und ans Wasser abgeben.
Schritt 4: Teich auffüllen und bepflanzen
Die Folie liegt im Teich und wird von Kies ausreichend beschwert. Nun können Sie das Teichwasser einlassen. Nehmen Sie dafür kalkarmes Leitungs- oder Regenwasser. Folgen Sie dabei diesen Schritten:
Füllen Sie anfangs nur ein Drittel des Teichs.
Installieren Sie zunächst die Teichpumpe bzw. das Filtersystem.
Bepflanzen Sie die Tiefwasserzone.
Füllen Sie den Rest des Teichs mit Wasser.
Setzen Sie nun die Pflanzen auf den restlichen Stufen und am Ufer.
Am besten legen Sie Ihren Gartenteich im Frühling oder Frühsommer an. In dieser Zeit können die neuen Pflanzen gut am Teichboden anwachsen. Beliebte bzw. geeignete Pflanzen je Teichzone wären z. B.:
Ufer: Schlangenknöterich oder winterfeste Stauden für feuchte Standorte
Feuchtzone: Wasserminze, Gräser oder Blumen wie die Sumpf-Vergissmeinnicht
Sumpfzone: Japanischer Schachtelhalm, Thalia
Tiefwasserzone: Seerosen
Schwimmpflanzen und Unterwasserpflanzen: Schwimmfarn, Wassersalat oder Wasserstern
Fazit: Mit einem Naturteich eine kleine Oase bauen
Mit einem Teich schaffen Sie sich eine gemütliche Oase im Garten und gleichzeitig wertvollen Lebensraum. Denn dort wo Wasser ist, fühlen sich Vögel, Libellen, Frosche und Pflanzen pudelwohl. Sollte es Ihnen zu aufwändig sein, einen Gartenteich mit Folie zu gestalten, können Sie problemlos auf vorgefertigte Teichbecken zurückgreifen. Diese gibt es im Handel. Sollten Sie nur eine Terrasse oder einen Balkon haben, können Sie sich einen Miniteich anlegen. Diese sind wesentlich kleiner und schaffen trotzdem ein natürliches Ambiente. Oder Sie testen Ihr Teich-Projekt erst einmal mit einem kleinen Pool oder Planschbecken.