Gartenpflege im Frühjahr
Die ersten warmen Sonnenstrahlen wecken nicht nur die Natur. Auch Gartenbesitzer können es nun kaum erwarten, wieder zu werkeln, anzusäen und zu pflanzen. Jetzt ist die richtige Zeit, um größere Geräte und die wichtigen Gartenhelfer zu überprüfen und korrigierende Schnitte an Gehölzen vorzunehmen.
Rasenpflege ist angesagt, und die ersten Frühjahrsblüher brauchen Aufmerksamkeit.
Gerätecheck und Beete vorbereiten
Auch wenn es noch so in den Fingern juckt: Nach einem niederschlagsreichen Winter ist der Boden Anfang März vielerorts noch zu nass, um dort sofort mit der Gartenarbeit zu beginnen.
Erst wenn die Krume abgetrocknet ist, darf dort gestartet werden. Ein Kontrollgang durch den Garten kann jedoch bei jedem Wetter gemacht werden. Sind alle Gartenhelfer noch einsatzbereit, springt der Rasenmäher an? Jetzt ist noch ausreichend Gelegenheit, einen hilfreichen Fächerbesen, die scharf schneidende Gartenschere und den praktischen Garten- und Abfallsack zu kaufen und endlich mit der Gartenarbeit zu beginnen.
Auch die Begrenzungen an Beeten und Rabatten können Sie nun in aller Ruhe überprüfen und bei Bedarf ausbessern und erneuern. Ist der Boden bis in die Tiefe frostfrei, sind die Frühjahrmonate zudem eine gute Gelegenheit, neue Wege im Garten anzulegen.
Gehölzschnitt im Frühjahr
Die ideale Zeit für Erziehungsschnitte und größere Ausputzarbeiten an Bäumen und Sträuchern ist der Winter, solange noch kein Saft in Äste und Zweige fließt. In den meisten Gegenden ist dies im Januar und Februar der Fall, danach sollten groben Arbeiten nicht mehr vorgenommen werden. Im zeitigen Frühjahr wird lediglich noch korrigiert, nun sieht man, wo kleinere Schnitte notwendig sind.
Bei Rosen und anderen Ziersträuchern beseitigen Sie jetzt Vertrocknetes und Erfrorenes.
Aber Vorsicht: Die Frühjahrssonne kann gerade für Rosen zu stark sein. Frostschutzhüllen und Tannenzweige dürfen so lange auf den Beet- und Edelrosen bleiben, bis die ersten Triebe sichtbar sind.
Schlagen Zweige von Ziergehölzen und Hecken jetzt im März, zu Beginn des Wachstums, eine unerwünschte Richtung ein, dürfen sie ebenfalls kurzerhand beseitigt werden. Sich kreuzende, frische Triebe beseitigen Sie ebenfalls am besten sofort. Nur der Kirschbaum bleibt verschont, er wird im Sommer nach der Ernte zurechtgestutzt, dann verträgt er Schneidearbeiten am besten.
Ansäen im Freien
Frostkeimer und Kaltkeimer dürfen im März bereits in den Boden. Sie brauchen niedrige Temperaturen, damit die Ansaat gelingt. Bekannte Vertreter für das Gemüsebeet sind Schnittlauch, Bärlauch und Feldsalat. Letzterer ist zudem die perfekte Vorfrucht, er wächst schnell und macht durch seine Wurzeln den Boden locker. Unter den ein- und mehrjährigen Blumen gibt es ebenfalls Vertreter, deren Samen und Keimlingen ein Kälteeinbruch nicht schadet. Alpenveilchen und Veilchen, Schlüsselblume und Buschwindröschen gehören hier dazu. Dieses Saatgut können Sie gleich an Ort und Stelle dünn ausbringen, bei Bedarf vereinzeln Sie später die Keimlinge. Voraussetzung für eine Direktsaat ist allerdings, dass der Boden nicht allzu nass ist, damit die Samen nicht faulen, sondern gut aufgehen.
Bei anderen Pflanzen ist es jedoch wichtig, dass sie zwar im zeitigen Frühjahr ausgesät werden, aber erst nach den Eisheiligen ins Freie kommen. Eine Reihe Blumen dürfen bereits im Treibhaus oder im Anzuchtbehälter auf der Fensterbank in die Erde. Zu den beliebten einjährigen Pflanzen gehören Löwenmaul und Astern, Tagetes und Sonnenblumen. Wer Freude daran hat, seine mehrjährigen Blumen selbst zu ziehen, startet damit ebenfalls im März. Geeignet für die frühe Anzucht sind beispielsweise Lampionblumen, Schleierkraut und Schafgarbe.
Besonders wertvoll ist die Möglichkeit der eigenen Anzucht bei Gemüsepflanzen. Tomaten, Gurken und Melonen, Kohl und Salat sind in den ersten Wochen gut auf dem Fensterbrett oder im Treibhaus aufgehoben. Sobald sich die Sämlinge zeigen und diese die ersten Laubblätter gebildet haben, wird vorsichtig pikiert. Bei diesem Vorgang zieht man die schwächsten Sämlinge aus dem Substrat. Die anderen dürfen weiterwachsen, bis sie stark genug sind, um in einen eigenen Topf umzuziehen. Ins Freie dürfen diese Pflanzen dann am besten nach den Eisheiligen, in milden Regionen wie Weinbaugebieten auch schon früher.
Frühjahrsarbeiten im Hoch- und Frühbeet
Im Frühbeet darf das Gartenjahr zeitiger beginnen. Hier erwärmt sich der Boden schneller, sodass nicht allzu empfindliche Gemüsepflanzen wie Treib- und Schnittsalate bereits in den Garten dürfen. Mit einer Abdeckung für das Frühbeet schlagen Sie zwei Fliegen mit einer Klappe. Sie schützt vor zu intensiver Sonneneinstrahlung - besonders in den ersten Tagen nach dem Pflanzen wichtig - und vor kalten Nächten.
Auch im Hochbeet können Sie etwas früher als in den Beeten starten. Je nach Ausführung erwärmt sich die Erde im Hochbeet schneller als der umliegende Gartenboden.
Beste Pflanzzeit für Sträucher und Bäume
Zwei Hauptpflanzzeiten gibt es für Zier- und Obststräucher und für Bäume, nämlich Herbst und zeitiges Frühjahr. In kalten Gegenden verspricht es mehr Erfolg, wenn das Anpflanzen auf das Frühjahr verschoben wird. Ist der Boden bis in die Tiefe frostfrei, wird das Pflanzloch ausgehoben. Bei Sträuchern mit losen Wurzeln kürzen Sie diese um gut ein Drittel ein, Containerpflanzen kommen mit dem ganzen Ballen in die Erde. Um diese Jahreszeit ist der Boden noch ausreichend feucht, um ein sicheres Anwachsen zu ermöglichen.
Wichtig ist es allerdings, dass Sträucher und Bäume nach dem Pflanzen eingeschwemmt, also gründlich gegossen werden. Dieser Vorgang dient nicht nur für die Wasserversorgung, er ist wichtig, um verbliebene Hohlräume zwischen den Wurzeln mit Erde zu füllen.
Beetpflege für einen guten Start
Ein wenig Gartenkosmetik muss im März auch sein. Blätter, grobe Zweige und alles, was der Wind sonst noch in den Garten getragen wird, kommt jetzt von den Beeten. Alte Pflanzenteile, vor allem die, die nass am Boden liegen, werden mit der Gartenschere ausgeschnitten und entsorgt.
Sobald sichtbar das Wachstum einsetzt, darf auch zum ersten Mal gedüngt werden. Reifer Kompost oder Langzeitdünger geben nun genau die Nährstoffmenge ab, die Pflanzen um diese Jahreszeit brauchen. Verdichteten Boden in der Nähe von Stauden lockern Sie am besten mit einem Handgrubber.
In Wurzelnähe ist Vorsicht angebracht, hier reicht es, die obere Erdkruste aufzubrechen.
Umtopfmonat März
Vor allem die Kübelpflanzen sind nun für frische Erde und Nährstoffe dankbar. Aber auch viele Zimmerpflanzen setzen im März wieder mit ihrem Wachstum ein. Wird ein größerer Topf fällig, wählen Sie diesen am besten nur eine Nummer größer, denn allzu viel hilft hier nur wenig. Durch Drehen und Klopfen bekommen Sie den alten, trockenen Wurzelballen leicht aus dem Topf. Dann schütteln Sie die verbrauchte Erde auf, schneiden beschädigte und vertrocknete Wurzeln aus. Eine gute Drainage ist für Topfpflanzen besonders wichtig.
Bei Töpfen mit Abzugslöchern verhindern Tonscherben oder Tongranulat, dass diese mit Erde versstopft und undurchlässig werden. Die frische Erde bringen Sie vorsichtig rund um den Wurzelballen an. Dann drücken Sie ihn mit den Fingern leicht fest und gießen die Pflanze gründlich ein. Kübelpflanzen dürfen bald schon an warmen Tagen kurz ins Freie oder das Gewächshaus. Hier ist allerdings Halbschatten angesagt, die Märzsonne könnte selbst für tropische Gewächse zu stark sein.
Kübelpflanzen dürfen bald schon an warmen Tagen kurz ins Freie oder das Gewächshaus.
Hier ist allerdings Halbschatten angesagt, die Märzsonne könnte selbst für tropische Gewächse zu stark sein.