Ideale Luftfeuchtigkeit: Wohnräume mit gesundem Raumklima
Die Feuchtigkeit in der Luft spielt eine große Rolle, wenn es um ein angenehmes Wohnklima geht. Die ideale Luftfeuchtigkeit ist je nach Raum unterschiedlich und macht sich sowohl bei zu hohen als auch bei zu niedrigen Werten negativ bemerkbar. In diesem Artikel geben wir Ihnen ein paar grundsätzliche Informationen zu diesem Thema und erklären Ihnen, wie Sie die Luftfeuchtigkeit in Ihren Wohnräumen messen und regulieren können.
Was ist Luftfeuchtigkeit eigentlich genau und wie wird sie gemessen?
Die Luftfeuchtigkeit beschreibt im Grunde die Menge an Wasserdampf, die sich zu einem gegebenen Zeitpunkt in der Luft befindet. Um diese genau zu messen, muss allerdings differenziert werden:
Absolute Luftfeuchtigkeit. Relativ einfache Angabe: Wie viel Gramm Wasser befinden sich in einem Kubikmeter Luft?
Relative Luftfeuchtigkeit. Kompliziertere Angabe: Wie viel Prozent des maximalen Wasserdampfgehalts befindet sich zu einem gegebenen Zeitpunkt in der Luft?
Optimale Luftfeuchtigkeit. Keine genaue Angabe, sondern eher eine prozentuale Spanne, in der die Luftfeuchtigkeit weder Ihrer Gesundheit noch der Bausubstanz Ihrer Wohnung schadet. Die optimale Luftfeuchtigkeit variiert allerdings je nach Jahreszeit. Denn bei kalten Außentemperaturen, sinkt auch die ideale Luftfeuchtigkeit in Ihren Wohnräumen.
Die Luft kann nur eine gewisse Menge an Wasserdampf aufnehmen. Wie viel Luftfeuchtigkeit im Wohnraum herrscht, hängt also von der Raumtemperatur ab. Denn warme Luft nimmt mehr Feuchtigkeit auf als Kalte. Im Grunde gilt die Faustregel: Je höher die Temperatur, desto mehr Wasserdampf kann die Luft aufnehmen.
Die Luftfeuchte in Ihren Wohnräumen können Sie mit einem Hygrometer oder einem Thermometer mit integriertem Hygrometer messen. Am besten ist es, wenn Sie ein Messgerät im Wohnraum und ein Messgerät im Freien platzieren. So können Sie die Werte vergleichen und dementsprechend regulieren.
Die optimale Luftfeuchtigkeit für Ihr Zuhause
Nicht nur von Jahreszeit zu Jahreszeit, sondern auch von Wohnraum zu Wohnraum ist die optimale Luftfeuchtigkeit eine andere. Das liegt daran, dass je nach Raum eine andere Zimmertemperatur empfohlen wird. Und da die optimale Luftfeuchtigkeit von der Temperatur abhängt, ist auch diese je nach Raum unterschiedlich. Generell lässt sich sagen, dass eine relative Luftfeuchtigkeit von 50 % bei einer Raumtemperatur von 20 °C das ideale Raumklima ist.
Dieser Wert variiert allerdings ein wenig. Denn vor allem in Räumen wie der Küche oder dem Bad ist eine erhöhte Luftfeuchtigkeit aufgrund der dortigen Aktivitäten normal. Achten Sie darauf, dass Sie nach dem Kochen, Spülen, Duschen oder Baden gut durchlüften, um den überschüssigen Wasserdampf nach draußen zu leiten. Im Keller oder im Schlafzimmer sind die Temperaturen niedriger, weshalb auch die Luftfeuchte niedriger sein sollte.
Hier finden Sie eine Aufstellung der optimalen Raumtemperatur und Luftfeuchte je Wohnraum:
Wohnzimmer/Arbeitszimmer: Optimale Luftfeuchtigkeit 40-60 % | Optimale Temperatur 20-23 °C
Schlafzimmer: Optimale Luftfeuchtigkeit 40-60 % | Optimale Temperatur 17-18 °C
Kinderzimmer: Optimale Luftfeuchtigkeit 40-60 % | Optimale Temperatur 20-22 °C
Küche: Optimale Luftfeuchtigkeit 50-60 % | Optimale Temperatur 18 °C
Bad: Optimale Luftfeuchtigkeit 50-70 % | Optimale Temperatur 23 °C
Keller: Optimale Luftfeuchtigkeit 50-65 % | Optimale Temperatur 10-15 °C
Flur: Optimale Luftfeuchtigkeit 40-60 % | Optimale Temperatur 18 °C
Die empfohlene Luftfeuchtigkeit in Ihren Wohnräumen zu erzielen bzw. zu halten, ist wichtig für Ihr Wohlbefinden. Denn wenn Sie zu hoch oder zu niedrig ist, kann das zu Unwohlsein führen und sich auf Ihre Gesundheit auswirken.
Gut zu wissen: Generell empfinden wir feuchtere Luft bei gleichbleibender Temperatur als wärmer. Deshalb sollten Sie im Winter z. B. lieber ein Paar Socken anziehen, statt die Heizung hochzudrehen. So meiden Sie zusätzliche Feuchtigkeitsbildung.
Zu niedrige Luftfeuchtigkeit: Ursachen, Folgen, was tun
Wenn die Luft weniger als 40 % Feuchtigkeit enthält, kann sich das bereits negativ auswirken. Einige Folgen sind:
Gesundheitliche Folgen:
Augen-, Haut-, und Schleimhautreizung
Reizhusten
Trockene Haut bis hin zu Rötungen und Juckreiz
Höheres Erkältungsrisiko, das Immunsystem wird geschwächt
Folgen für die Umgebung:
Metallische Gegenstände geben leichte Stromschläge ab, weil sich trockene Raumluft leichter auflädt
Zu trockene Luft kann zu Bauschäden führen, z. B. Holz verzieht sich.
Tipps, um die Luftfeuchtigkeit im Wohnraum zu erhöhen:
Lüften. Am besten, wenn die Außenluft feuchter ist als drinnen z. B. bei Regen
Heizung runter drehen. Kalte Luft transportiert weniger Feuchtigkeit
Auf alle Maßnahmen zugreifen, die Sie bei zu hoher Luftfeuchtigkeit meiden sollten (siehe nächsten Abschnitt)
Wichtig: Achten Sie darauf, dass der Wert der Raumfeuchte nie unter 30 % sinkt.
Zu hohe Luftfeuchtigkeit: Ursachen, Folgen, was tun
Dauerhaft zu hohe Luftfeuchtigkeit kann ebenfalls negative Folgen haben.
Folgen für Ihre Umgebung:
Über 60 % Luftfeuchte: Schimmelgefahr
Über 70 % Luftfeuchte: Schimmel
Über 80 % Luftfeuchte: Pilze, Milben und andere Parasiten
Daraus entstehende Folgen für Ihre Gesundheit:
Dauerhaft zu hohe Luftfeuchtigkeit schadet nicht nur der Bausubstanz Ihrer Wohnung, sondern auch Ihrer Gesundheit. Denn wenn wir Schimmel über einen längeren Zeitraum einatmen, können Allergien entstehen oder Erkrankungen wie Asthma auftauchen.
Tipps, um zu hohe Feuchtigkeit im Wohnraum zu meiden bzw. zu senken:
Regelmäßig Stoßlüften, Fenster lieber aufreißen statt kippen
Im Sommer lieber morgens und abends lüften, wenn es draußen noch nicht so warm ist
Räume nicht auskühlen lassen
Türen schließen
Überflüssige Feuchtigkeit mit Salz oder Kieselsand auffangen. Stellen Sie diese in kleinen Schälchen auf
Aquarien und Terrarien abdecken ggf. entfernen
Zimmerbrunnen oder ggf. auch Zimmerpflanzen entfernen
Dunstabzugshaube nutzen
Nasse Wäsche draußen aufhängen
Kurz und nicht zu heiß duschen
Raumentfeuchter nutzen
Lüftungssysteme installieren
Fazit: Optimale Luftfeuchtigkeit sorgt in Wohnräumen für gesundes Wohnklima
Nun wissen Sie welche Luftfeuchtigkeitswerte im Wohnraum herrschen sollten. Gelegentlich zu hohe oder zu niedrige Luftfeuchte ist nicht weiter schlimm. Bei einem dauerhaften bzw. gleichbleibenden Zustand sollten Sie entsprechende Maßnahmen ergreifen, um Schäden an der Bausubstanz zu meiden und Ihre Gesundheit zu schützen.